JUDENBURG_schwebend

Photography. Installation together with Bishoy Edward Zekry Ghaly.

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Nicht erst die Seilbahn hat das Schweben nach Judenburg gebracht - es war schon da, an den alten Handelswegen, dem Fluss und den steilen Abhängen.

Schweben kann vieles bedeuten: ein Leben zwischen den Welten, mit dem Schweben verbundene Empfindungen, das Schweben von Schatten, von Tönen, von Handschrift, von der Seilbahnkabine über dem Abgrund. Schweben drängt nach Veränderung. Wir alle kennen das.

Die Seilbahn auf die Schmelz hat eine Geschichte in die Stadt Judenburg und in die Landschaft eingeschrieben, die mehr als kontroversielles Erinnerungsgeflecht über der Stadt schwebt als sie noch sichtbar wäre. Die steilen Gassen, Abhänge und Brücken führen immer wieder an Schwebezustände heran, ebenso der Strukturwandel von einer sterbenden Innenstadt hin zu ausufernden Randzonen. Menschen leben in unterschiedlichsten Schwebezuständen. Hiesige, Dazugekommene, Rastende, Wartende, Wachsende, Genesende.

Die Fotoarbeit geht diesen Phänomenen nach und stellt manche Gewissheit bildlich auf den Kopf, dreht sie um oder überlagert sie, begleitet von Portraits. Die Überlagerungen greifen auf eine gemeinsam mit Bishoy Edward Zekry Ghaly gestalteten Installation zurück: um Deutsch zu lernen, schreibt Bishoy wieder und wieder in dichten Kolonnen Worte nieder, um sie über den Schreibvorgang besser erinnern zu können. Die randvollen Blätter, die konkrete Poesie anklingen lassen, schweben als lange Schriftfahnen im Ausstellungsraum.

In order of appearance: Muna and Iida, Daniel and Daniel, Lynsle Dileepa, Bishoy, Hussein and son Ali, Mina, Abdulrazak, Lawa, Monika and Guenter, Sophia and Magdalena, Hermine.

Not only the cable railway has brought a state of suspension to Judenburg - it had already existed along the old trade routes, the river and the steep inclines of the mountains. Suspension has many meanings: lives between different worlds, levitation and its associated feelings, the floating of shadows and sounds, the whirring of handwriting, the hovering of a cable car over mountain precipices. Suspension urges after change. We all have experienced that.

The work deals with these phenomena and, by pictorially inverting images of them, turns some certainties upside down. The work also includes portraits of people in diverse states of suspension. In addition, this work opens up a dialogue with an installation, created in collaboration with Bishoy Edward Zekry Ghaly; in order to learn German Ghaly writes words over and over again in densely-packed columns in order to better remember them. These packed sheets of paper in a way resonate concrete poetry. Joined together, they waft as elongated flags in the exhibition space.